
Verena Hochleitner wurde 1969 in Wien geboren und ist Autorin, Illustratorin und Buchgestalterin. Sie ist in Oberösterreich aufgewachsen und hat in Wien an der Universität für angewandte Kunst Grafik-Design studiert. Seit vielen Jahren widmet sie sich eigenen Buchprojekten. Sie engagiert sich im Kinderbuchhaus im Schneiderhäusl und ist als Mentorin tätig. „Die drei Räuberinnen“ (2019), ihr Debüt als Autorin, wurde für den Korbinian (Paul-Maar-Preis) nominiert. Ihre Bilder wurden prämiert und auf internationalen Ausstellungen gezeigt.
„Ich habe die ‚Mädchenbücher‘, die es in meiner Zeit als Kind gegeben hat, immer abgelehnt, weil ich mich darin nicht wiedergefunden habe. Ich wollte kein typisches Mädchen sein. Christine Nöstlinger war in meiner Lesebiographie ein Game-Changer. Ihre Bücher haben mich tatsächlich zum Lesen gebracht. Ihre Geschichten waren völlig anders. Das Erscheinen eines neuen Nöstlinger-Buches war für mich und meine Geschwister ein Ereignis. Das Buch ging von einer Hand in die andere (meine Mutter miteingeschlossen). Der Unterschied waren ihre Figuren, die einfach Kind sein durften. Frei von gesellschaftlichen Zuschreibungen,“ so die Preisträgerin Verena Hochleitner.
Begründung der Jury
„Verena Hochleitner überzeugte die Jury mit ihrem vielfältigen künstlerischen Schaffen und ihrer konsequenten Haltung zu Gleichberechtigung und Diversität. In ihren Illustrationen und in ihren Texten steht sie dafür ein, dass unterschiedliche Perspektiven gleichberechtigt nebeneinander eingenommen werden können. So eröffnet sie ihren Leserinnen und Lesern eine Welt, in der Vielfalt selbstverständlich ist. Diese Selbstverständlichkeit verortet die ausgebildete Grafikdesignerin vielfach in der Stadt Wien, in der sie im Jahr 1969 geboren wurde. Mit der Kraft der Phantasie eröffnen sich ihre Figuren immer wieder ungewöhnliche und überraschende Handlungsräume. Die Stadt als Ort der vielen Perspektiven wird mitunter zum Wimmelbild, in dem Verena Hochleitners Figuren solidarisch handeln. Die Buchkünstlerin blickt – ganz im Sinne von Christine Nöstlinger – mit Respekt auf ihre Figuren, die sie mit viel Humor ausstattet.
Mit der Bandbreite ihres Schaffens – vom Silent Book bis hin zum 350-Seiten starken Jugendroman – zählt Verena Hochleitner zu einer der vielfältigsten Vertreter:innen der aktuellen österreichischen Kinder- und Jugendliteratur.“
Zum Preis
Der von der Stadt Wien Kultur, Christine-Nöstlingers Buchstabenfabrik und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gemeinsam ausgerichtete Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2021 jährlich verliehen, wobei eine fachkundige Jury die Preisträgerin oder den Preisträger nominiert.
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