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Die Wissenschaftsbücher des Jahres
Die Publikumswahl zum besten Wissenschaftsbuch des Jahres ist abgeschlossen. In vier Kategorien werden die Gewinner gekürt.
Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaft
Gerhard Ammerer, Nicole Bauer, Carlos Watzka: Dämonen. Besessenheit und Exorzismen in der Geschichte Österreichs. Anton Pustet
In der tatsächlich ersten, mit zahlreichen Illustrationen versehenen Gesamtdarstellung über Dämonen, Dämonenglaube, Besessenheit und Praktiken des Exorzismus in Österreich beugt sich nun das Trio aus zeit-, mentalitäts- und religionshistorischer, aus psychologischer und psychoanalytischer Sicht über dieses Thema und legt eine kritische Begutachtung aus Historie und Gegenwart vor – inklusive eines Interviews mit einem aktiven Exorzisten aus der Steiermark.
Medizin und Biologie
Kathleen Wermke: Babygesänge. Wie aus Weinen Sprache wird. Molden
Die deutsche Medizinische Anthropologin Kathleen Wermke ist die führende Forscherin von Babylauten und erläutert, was es damit alles auf sich hat. Und welche Rolle es für Sprachentwicklung hat. Sie führt vor Augen, dass Babylaute Ausdruck der Jahrmillionen alten Entwicklungsgeschichte des Menschen sind und dass Gefühlssprache der Weg zur eigentlichen Sprache ist.
Naturwissenschaft und Technik
Paulina Rowińska: Mapmatics. Wie Karten unser Weltbild prägen. Aufbau
Die Mathematikerin Paulina Rowińska führt vor, dass Mathematik die ganze Welt ist. Dabei zeigt die junge Engländerin mit polnischen Wurzeln eindringlich, lebendig und instruktiv den Einfluss von Mathematik auf Alltag und das Leben der Menschen auf. Vor allem führt sie ein in Historie und Geheimnisse der Kartenerstellung, also der Orientierung der Menschheit. Diese wäre ohne Mathematik undenkbar.
Junior Wissensbücher
- Lotte Stegeman, Mark Janssen: Die Gefühle der Tiere. Von eifersüchtigen Affen, ängstlichen Hunden und pfiffigen Ratten. Rotfuchs. Ab 8
Auf kindgerechte Weise beschreibt die Autorin Lotte Stegeman, dass Tiere ebensolche Emotionen empfinden und zeigen wie wir Menschen. Leider sieht und versteht der Mensch jedoch ihre Signale kaum oder gar nicht. Lange Zeit galt daher, dass Tiere nur Instinkte hätten, nach denen sie handeln. Doch Tiere trauern und lieben, empfinden Eifersucht oder Ekel, sind ängstlich, glücklich oder mitfühlend.
Die Wahl zu den besten Wissenschaftsbüchern erfolgt in einem mehrstufigen Prozess, der vom Magazin Buchkultur geleitet wird. Eine Fachjury aus den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Wissenschaftsjournalismus, Büchereien und Buchbranche wählt in vier Kategorien jeweils fünf Bücher aus. Aus diesen werden im Anschluss in einer Publikumswahl die Siegertitel ermittelt. Bei der diesjährigen Wahl wurden mehr als 8.000 Stimmen abgegeben. Die Preisverleihung findet am 17. März in der Aula der Wissenschaften statt.
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