Bilder
Mediennutzung von Jugendlichen
Emily Wade on Unsplash

Der Alltag von Jugendlichen ist in den letzten Jahren durch Krisenerfahrungen stark beeinflusst. Seit 2020 hat die Corona-Pandemie Freizeit- und Medienaktivitäten verändert. Erst in diesem Jahr nähern sich die Umstände wieder denen vor Pandemiebeginn an.

Dies spiegelt sich in der Freizeitgestaltung Zwölf- bis 19-Jähriger wider. So treffen sich Jugendliche wieder mehr mit Freund:innen und besuchen Sportveranstaltungen. Auch die tägliche Internetnutzung in der Freizeit liegt 2022 mit durchschnittlich 204 Minuten wieder auf dem Niveau vor Pandemiebeginn.

Die Studie zeigt zudem, dass Desinformation und Beleidigungen im Netz für viele Jugendliche zum digitalen Alltag gehören. Demnach geben 56 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen an, im letzten Monat im Netz Fake News begegnet zu sein. Extreme politische Ansichten und Verschwörungstheorien liegen bei jeweils 43 Prozent, gut ein Drittel der Befragten wurde mit Hassbotschaften konfrontiert und 16 Prozent waren persönlichen Beleidigungen ausgesetzt.

Zeit im Netz

Eine Rückkehr zu dem Stand von 2019 ist auch bei der Lesedauer zu sehen, die nun wieder bei durchschnittlich 53 Minuten täglich liegt. In manchen Bereichen ist indes eine Verstetigung der erhöhten Mediennutzung zu sehen. So liegt die durchschnittliche Zeit, die Jugendliche täglich digital spielen, mit 109 Minuten auf Vorjahresniveau und deutlich über dem Wert von 2019 (81 Minuten).

 Für die Online-Nutzung von Sendungen, Serien und Filmen sind weiterhin Netflix und YouTube am relevantesten. Jede/r Zweite nutzt hierzu diese Plattformen regelmäßig. Wenn es um kürzere Videos und Clips geht, ist YouTube als Plattform unter Jugendlichen sehr beliebt.

WhatsApp bleibt die wichtigste App für Zwölf- bis 19-Jährige. 93 Prozent nutzen den Dienst regelmäßig. Instagram liegt mit deutlichem Abstand auf dem zweiten Platz (62 %). TikTok wird von über der Hälfte der Jugendlichen regelmäßig verwendet und baut damit seinen Vorsprung zu Snapchat (45 %) weiter aus. Facebook wird, ähnlich wie 2021, von einem Viertel der Jugendlichen regelmäßig genutzt.

Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, Medien) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR) durchgeführt. Für die repräsentative Studie wurden 1.200 Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren in Deutschland telefonisch oder online befragt.

Mehr Informationen finden Sie hier.