Sehr geehrter Herr Hamann,
in Ihrem Leserbrief zu meinem Artikel bringen Sie gesellschaftspolitische Anliegen, die einer eingehenden Diskussion auf Basis von Zahlen und Analysen stattfinden müsste. Falsch verwendete Begriffe wie „Apartheid“ verwirren mehr, als dass sie eine Situation erhellen.
Unverständlich in Ihrem Brief ist die gänzlich gegen den Text aufgestellte Argumentation, mein Hinweis auf „eine Vielzahl motivierter Menschen“ im Bereich der Freiwilligenarbeit, würde den Hauptamtlichen eben diese Motivation absprechen. In dieser absurden Logik wäre jedes Lob automatisch ein Tadel für andere. Ganz im Gegenteil drückt der Text an mehreren Stellen die Anerkennung für alle im Bibliotheksbereich tätigen KollegInnen aus und wendet sich explizit gegen ein ideologisches Auseinanderdividieren.
Hätte ich Angst, bei Bezahlung würden Freiwillige zu „Faulpelzen mutieren“, würde ich nicht wenige Absätze später genau für diesen Entwicklungsschritt plädieren. Vier von fünf aus dem Team des Österreichischen Bibliothekswerks sind gleichermaßen hauptamtlich wie ehrenamtlich im Bibliotheksbereich tätig - ich zähle ebenfalls dazu.
Ihr Leserbrief liefert somit ernsthafte Diskussionspunkte zum Problemfeld „sinnerfassendes Lesen“ und wenig Erhellendes zum Themenbereich Freiwilligenarbeit.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Ehgartner